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260 Route 33.RANGOON. deckt, steigt in mehreren Absätzen aufwärts. In den Verkaufs-
ständen
beiderseits werden Kerzen, künstliche Blumen, Fähnchen,
Blattgold, Legendenbilder u. dgl. zu Opfergaben oder Wallfahrts-
andenken
ausgeboten. Man durchschreitet das eiserne Tor der eng-
lischen
Befestigung und erreicht weiter hinan die stets von Betern
und Opfernden erfüllte, 275 × 208m große Plattform. In der Mitte
erhebt sich auf einem gezackten Sockel von 413m Umfang die riesige
ganz vergoldete Pagode, ein massiver Bau in Glockenform, nach oben
in zwölf Absätzen zu einer schlanken Spitze verjüngt, die in 112m
Höhe von dem schirmartigen gekrönt wird. Die Vergoldung, unten
Blatt-, oben Plattengold, soll einen Wert von 300000 R. haben und
muß alle 20-25 Jahre erneut werden (zuletzt im Winter 1910/11).
Das , ein Weihgeschenk des Königs Mindôn Min (1871), 4m im
Durchmesser, aus Eisen geschmiedet, ist mit Goldblech überzogen,
mit 1500 silbernen und goldenen Glöckchen behängt, deren feines
Geläut bei Wind zur Nachtzeit hörbar ist, und mit mehreren tausend
Rubinen, Smaragden und Diamanten besetzt, von denen man selbst-
verständlich
in solcher Höhe nichts sieht. Um den Sockel der
Pagode und über die ganze Plattform breitet sich eine verwirrende
Masse von Tempeln, Kapellen (Tazoungs), Buddhafiguren und phan-
tastischen
Bildwerken mannigfachster Art und Größe aus, von
Palmen und heiligen Bobäumen umgeben. Die verschiedenen
Nationen, Rassen, Landschaften und sonstigen Gruppen der bud-
dhistischen
Welt haben besondere Heiligtümer. In der Dekoration
wechseln Vergoldung und grelle Bemalung mit Spiegeln und bunten
Gläsern. Wunderbar reich und üppig sind die Holzschnitzereien.
An Gestellen hängen Glocken in allen Größen. Die 800 Zentner
schwere Riesenglocke von 1775, in der NO.-Ecke der Plattform,
sollte 1852 (S. 256) als Beutestück nach Calcutta gebracht werden,
fiel aber bei der Verladung in den Fluß und wurde nach vergeb-
lichen
Hebungsversuchen der Engländer den Eingeborenen wieder
überlassen, die sie glücklich an die alte Stelle zurückbrachten.
So bizarr die Einzelheiten erscheinen, ruht doch auf dem Ganzen
des Heiligtums und den Scharen der Beter, die mit Rosenkränzen
umherwandeln, vor den Buddhabildern hocken, an den Altären
Blumen und Kerzen opfern oder in stiller Beschaulichkeit dasitzen,
eine unvergeßliche Weihe. Am stärksten ist der Besuch in den
Abendstunden und bei Festen. Auch die Aussichten, namentlich
in der SO.-Ecke der Plattform sind schön; nach NO. erblickt man
u. a. die Sacred Lakes im N. des Dalhousie-Parks, mit vielen
Klöstern, Tempeln, einem kolossalen liegenden Buddha usw.

Bei mehrtägigem Aufenthalt verschaffe man sich die Erlaub-
nis
zum Besuch einer der großen Reismühlen, die sich haupt-
sächlich
an beiden Ufern des Pazundaung hinziehen (Pl. D E 3),
und einer der Sägemühlen, die das auf dem Irrawaddy heran-